klinische PNI

Kurzgesagt

Die kPNI ist eine junge Wissenschaft, die den Menschen nicht isoliert in seinem Sein oder Krankheitsbild betrachtet. Sie bringt verschiedene physiologische, biochemische, pathophysiologische Mechanismen und medizinische Fachrichtungen in Zusammenhang. Dies führt zu einer erweiterten Betrachtung von Verhalten, Krankheit, Gesundheit und Entscheidungsfähigkeit.

Soziales Leben hat einen Einfluss auf unser Immunsystem. Das Immunsystem verändert Gedanken wie auch Emotionen. Emotionen schlagen schon mal auf den Magen. Der dahinterliegende Darm spricht unentwegt mit unserem Gehirn.
Die kPNI verbindet Systeme, erörtert Zusammenhänge, sucht nach Ursachen und zeigt Möglichkeiten, damit Körper und Geist wieder in Einklang kommen.

Anamnese is key

In der ersten Therapiesitzung werden mittels eines ausführlichen Gesprächs Ist-Zustand, Problematik und Ziele erhoben. Diese umfangreiche Anamnese umfasst u.a. die Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten, die berufliche und private Situation, die Krankheitsgeschichte und geht bis zur Kindheit – vielleicht noch weiter – zurück.
Die PNI bedient sich dabei je nach Notwendigkeit sogenannten Metamodellen, von denen zwei im folgenden näher erläutert werden.
Des Weiteren werden erste Interventionsschritte unternommen und die nächsten erklärt. Je nach Anamnese werden möglicherweise zusätzliche zum Beispiel labormedizinische Untersuchungen empfohlen.

Des Pudels Kern

Bei diesem Model werden unterschiedliche Aspekte des Ist-Zustandes beleuchtet. Ein Zustand oder eine Erkrankung haben in den verschiedenen Bereichen unterschiedliche Ausprägungen. Wo findet sich eine Dominanz, an welcher Komponente muss zuerst eine Intervention angesetzt werden. Sind es Denkmuster oder „toxische Gedanken“, die den Zustand festsetzen?

Der Ist-Zustand ist eine Momentaufnahme. Spielt „das ist so und man kann nichts machen“ eine Rolle?

Sind es Emotionen, welche die Krankheit definieren? „Ich bin traurig, dass ich nicht mehr laufen kann.“

Mit dem 5+2 Komponenten-Model kann man dies herausfinden.

Der Ist-Zustand eine Momentaufnahme

Der aktuelle Zustand, der Ist-Zustand, bildet das “Foto” des Patienten. Es ist eine Momentaufnahme des heutigen Zustandes.
Die Frage der kPNI ist: “Wie ist es zu diesem Foto gekommen. Welcher Weg/Film war notwendig, heute dieses Foto zu präsentieren?” Im Gespräch werden die Punkte eines Films identifiziert, die dazu beigetragen haben, dass der aktuelle Zustand zu Stande gekommen ist.
Die Interventionen richten sich dann auf möglichst viele Punkte des Films, denn nur dann kann ein „neues Foto geschossen“ werden.

Wissen ist Macht

Die kPNI ist eine Wissenschaft und eine sehr aktuelle zugleich. Eine zentrale Intervention und somit Behandlungsmethode der kPNI ist das „Deep Learning“. Hierbei geht es um die Vermittlung von Wissen und das Erklären von Zusammenhängen. Einstein sagte mal sinngemäß, man solle Dinge so einfach wie möglich erklären, aber nicht einfacher als sie seien.
In der kPNI werden dem Betroffenen Zusammenhänge, Ursachen und die Wirkung von Interventionen so erklärt, dass er sie verstehen kann. Denn nur wer versteht, kann und wird die vorgeschlagenen Möglichkeiten auch nutzen.
Wir nehmen uns die Zeit und erklären auch die biochemischen Zusammenhänge verständlich.

Typ 2 Diabetes mellitus

Eine Stoffwechselerkrankung mit typischen Symptomen: Meist Übergewicht, Müdigkeit, Konzentrationschwäche und Leistungsminderung. Unbehandelt sind mitunter schwerwiegende Komplikationen wie Sehstörungen, Nierenschäden und die sogenannte diabetische Polyneuropathie mit Gefühlsstörungen möglich.
Das betroffene Organ, die Bauchspeicheldrüse ist nicht mehr in der Lage Insulin herzustellen, welches Zucker in die Zellen überführt. In der Zelle wird aus dem Zucker Energie für die Zelle hergestellt.
Die aktuellen Symptome sind das Foto. Um solch ein Foto zu erreichen ist ein gewisser Lebensstil ausschlaggebend. Meist dominieren Zucker und einfache Kohlenhydrate die Ernährung. Weiter sind Bewegungsarmut oder viel Sitzen im Alltag ein Risikofaktor. Auch Entzündungen, Fehlbesiedlungen des Darms, Stress und bis zu Erfahrungen der Kindheit oder der Eltern können eine Rolle in der Entwicklung der Krankheit spielen. Um nun nachhaltigen Einfluss auf den Zustand zu nehmen, ist es nicht ausreichend, lediglich das Foto zu retuschieren. Das Drehbuch des Films muss umgeschrieben werden.